Im Test: Nike Free Run+ 2

Nike Free Run+ 2

Obwohl ich bereits seit vielen Jahren regelmäßig laufe, hatte ich erst vor knapp einem Jahr das Vergnügen, zum ersten Mal in einem Nike Free zu laufen. Warum es nicht eher dazu kam? Nun, einerseits riet man mir bei Runners Point nach der Laufbandanalyse zu einem Neutralschuh, andererseits bewarb Nike selbst die Free-Modellreihe eher als Trainings- und Freizeitschuh.

Als der Nike Free Run+ 2 schließlich stark reduziert war, griff ich dann doch zu. Ursprünglich hatte ich ihn eigentlich nur als Zweitschuh eingeplant, letztendlich war diese Anschaffung jedoch der Grund, nie wieder in meinen Neutralschuhen laufen zu wollen. Im Nachhinein ärgert es mich daher, dass ich mich damals vom Rat des RP-Verkäufers beeinflussen lassen habe.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Nike Free Run+ gar nicht großartig von klassischen Laufschuh-Modellen. Bei genauerer Betrachtung, fällt jedoch besonders die ungewöhnliche Sohlenkonstruktion auf. Über 40 einzelne kleine Elemente sorgen dafür, dass die Sohle trotz ihrer Dicke extrem flexibel ist. Leider sammeln sich daher auch sehr schnell kleine Steinchen und Ähnliches in den Zwischenräumen. Durch Biegen der Sohle lassen sich diese jedoch relativ gut wieder entfernen.

Nike Free Run+ 2

Insgesamt ist der Free Run+ 2 dank der speziellen Sohle sowie des Mesh-Obermaterials sehr leicht und bringt gerade einmal 260 Gramm (Größe: UK 9,5) auf die Waage. Der Tragekomfort ist hervorragend. Da auch eine separat eingenähte Zunge fehlt, wirkt der Free wie aus einem Guss. Man hat eher das Gefühl, in eine dicke Socke zu schlüpfen, als in einen Schuh.

Warum Laufschuhverkäufer behaupten, man könne bzw. solle in solchen Minimalschuhen keine größeren Distanzen laufen, erschließt sich mir indes nicht. Ich bin sogar in einer Phase auf die Nike Free umgestiegen, in der ich mich mit einer hartnäckigen Kniereizung herumgeplagt habe. Seither gab es jedoch nie wieder solche Probleme und das, obwohl ich mittlerweile sogar noch weit minimalistischere Sandalen trage.

Apropos minimalistisch, noch eine Spur näher am Barfußgefühl als der Free Run+ ist der Free 3.0. Die Nummer steht übrigens für einen Wert auf der Nike-internen Barfuß-Skala, die von 0 (barfuß) bis 10 (klassischer Laufschuh) reicht. Der Free 3.0 verspricht das bisher barfußähnlichste Tragegefühl aller Nikes. Im Vergleich zum Free Run+ (der den Wert 5.0 auf der Skala erreicht) sind Dicke und Sprengung der Sohle beim Free 3.0 wesentlich geringer. Das macht sich dann auch bei der Flexibilität und dem Gewicht bemerkbar.

Nichtsdestotrotz ist der Free Run+ (heißt mittlerweile Free 5.0+) ein toller und sehr bequemer Laufschuh. Mein Favorit ist aber eindeutig der Free 3.0, da dieser leichter, dünner und sogar noch angenehmer zu tragen ist.

 

Typ Lauf-/Freizeitschuh
Sohlenstärke 17-25 mm
Sohlentyp Waffelprofil
Sprengung 8 mm
Fußbett* 5-9 mm
Gewicht 260 g
Preis k. A.

Pros

  • hoher Tragekomfort
  • guter Sitz
  • absolut alltagstauglich

Cons

  • Sohlenstärke und Sprengung entsprechen fast klassischen Laufschuhen
  • kaum Bodengefühl
  • hohes Gewicht

Gesamtnote

2,5

 

*Bei Schuhen ist es relativ schwer, die Stärke der Sohle und des Fußbetts genau zu bestimmen, zumal letztgenanntes nicht herausnehmbar ist. Nike selbst gibt lediglich Auskunft über die Sprengung der Sohlen. Tatsächlich liegt die Ferse aufgrund des Fußbetts letztendlich aber noch einmal ein ganzes Stück höher, als es die reine Sohlenstärke vermuten ließe.

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